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Bach300 – Jubiläumskonzert III: Kantaten September 1723

Johann Sebastian Bach:
»Du sollt Gott, deinen Herren, lieben«, BWV 77
»Es ist nicht Gesundes an meinem Leibe«, BWV 25
»Warum betrübst du dich, mein Herz«, BWV 138
»Christus, der ist mein Leben«, BWV 95

Gerlinde Sämann, Sopran · Kristina Hammarström, Alt · Georg Poplutz, Tenor · Stephan MacLeod, Bass · Thomanerchor Leipzig · Gewandhausorchester Leipzig · Leitung: Thomaskantor Andreas Reize

Im Konzert wird als besonderer Gast der bekannte Virologe und Bach-Liebhaber Christian Drosten über sein Verhältnis zu Bachs Musik sprechen – der ideale Reflexionist zu Werken wie der Kantate »Es ist nicht Gesundes an meinem Leibe«, BWV 25, in der Bach Jesus als den ‚Chefarzt‘ für die Behandlung all unserer seelischen Leiden präsentiert. Wir sind gespannt! Seien Sie dabei!

Das Konzert wird vom MDR mitgeschnitten.

Programmheft_23_09_29

Gerlinde Sämann

wurde in Nürnberg geboren. Sie studierte am Richard-Strauss-Konservatorium in München Klavier und Gesang und absolvierte eine Ausbildung zur Atemtherapeutin nach Ilse Middendorf. Ihr Repertoire reicht von historischen Werken über Lied und Oratorium bis hin zu Avantgarde und zeitgenössischem Musiktheater. Seit 1991 tritt die blinde Sängerin solistisch mit verschiedensten Ensembles, Orchestern und Dirigenten auf, wie dem Balthasar-Neumann-Chor und -Ensemble, dem Dresdner Kammerchor oder dem Dresdner Kreuzchor; sie konzertierte mit Dirigenten wie Joshua Rifkin, Hans-Christoph Rademann oder Howard Arman. Gerlinde Sämann wirkte bei zahlreichen Festivals mit wie der Styriarte, La folle journée de Nantes oder Festa da Musica Lissabon; sie gestaltet ausgefallene Lied- und Duoprogramme, beispielsweise mit dem Hammerflügelspieler Ronald Brautigam. Zahlreiche Radioaufnahmen und CDs sind im In- und Ausland entstanden.

Kristina Hammarström

Die schwedische Mezzosopranistin ist regelmäßig an führenden Opernhäusern und bei renommierten Festivals zu Gast, u. a. an der Mailänder Scala, der Wiener Staatsoper, der Pariser Opéra, der Monnaie in Brüssel, beim Festival d’Aix-en-Provence, bei den Innsbrucker Festwochen der Alten Musik und dem Festival im Schlosstheater Drottningholm. Ihr Opernrepertoire umfasst eine eindrucksvolle Anzahl von Rollen in Barockopern und viele weitere Rollen. Als Konzertsängerin ist Kristina Hammarström ebenfalls sehr gefragt und tritt in Konzertsälen und bei Festivals in ganz Europa und Asien auf. Zu den Dirigent·innen, mit denen sie zusammenarbeitet, gehören Herbert Blomstedt, William Christie, Emmanuelle Haïm, Philippe Herreweghe, Manfred Honeck, René Jacobs, Fabio Luisi, Andrea Marcon, Marc Minkowski, Christophe Rousset und Jean-Christophe Spinosi. Neben einem Soloalbum mit Vivaldi-Arien umfasst Kristina Hammarströms Diskografie Werke von Händel, Mozart und Bach.

Georg Poplutz

hat sich in der Barockmusik einen Namen gemacht und an zahlreichen Rundfunk- und mehr als 100 CD- bzw. DVD-Aufnahmen als Solist mitgewirkt, darunter Kantaten für die J. S. Bach-Stiftung in St. Gallen mit Rudolf Lutz, Bachs Johannes-Passion mit Ralf Otto und zahlreiche Werke für die Heinrich-Schütz-Gesamtaufnahme mit Hans-Christoph Rademann. 2022 erschienen die Solo-CDs »Ich bin mit Gott vergnügt – zuversichtlich durch die Zeiten« und »Das ist meine Freude – Liebeslieder, Jubel- und Psalmgesang im 17. Jahrhundert«. Als Ensemblesänger wirkt er im Johann Rosenmüller Ensemble von Arno Paduch, in der Himlischen Cantorey sowie in Konrad Junghänels Cantus Cölln. Außerdem widmet er sich gemeinsam mit seinem langjährigen Klavierpartner Hilko Dumno und mit seinen Gitarrenpartnern Antje Asendorf und Stefan Hladek einem breiten Liedrepertoire. Nach dem Lehramtsexamen absolvierte Georg Poplutz ein Gesangsstudium in Frankfurt am Main und Köln bei Berthold Possemeyer und Christoph Prégardien. 2009 wurde er beim Mendelssohn-Wettbewerb in Frankfurt mit einem Sonderpreis ausgezeichnet.

Stephan MacLeod

wurde in Genf geboren. Er studierte Gesang bei Kurt Moll an der Hochschule für Musik und Tanz Köln und bei Gary Magby an der Musikhochschule Lausanne. Als Sänger ist er vor allem in der Oratorien- und Konzertwelt aktiv und singt unter Dirigenten wie Philippe Herreweghe, Jordi Savall, Michel Corboz oder Frieder Bernius. Stephan MacLeod ist zudem Dirigent und Leiter sowie Gründer des Ensembles Gli Angeli Genève. Dessen Konzertprogramme drehen sich um Bach mit mehr als dreißig Konzerten pro Jahr in der Schweiz und im Ausland. Stephan MacLeod wird regelmäßig zu Gastdirigaten eingeladen, so vom Orchestre de la Suisse Romande, der Philharmonie Zuidnederland, von der Nederlandse Bachvereniging oder dem Pacific Baroque Orchestra. Seit 2013 ist Stephan MacLeod Professor für Gesang an der Haute Ecole de Musique de Lausanne. Seine Diskografie umfasst mehr als 90 CDs.

Thomanerchor Leipzig

Mehr als 800 Jahre umfasst die Geschichte des Thomanerchores, er ist damit die älteste kulturelle Einrichtung der Stadt Leipzig. Der musikalische Schwerpunkt des Knabenchores liegt auf der Pflege der »Musica Sacra«. Die Werke von Johann Sebastian Bach, der am 1. Juni 1723 in das Amt des Thomaskantors eingeführt wurde, das er 27 Jahre bis zu seinem Tode 1750 innehatte, bilden dabei das musikalische Zentrum des Thomanerchores. Dennoch finden sich in den Programmen Chorwerke aus allen Epochen der Musikgeschichte – von der Gregorianik bis zur Moderne, was durch zahlreiche audiovisuelle Produktionen dokumentiert ist. Die Mitglieder des Chores, die Thomaner, leben, lernen und proben im Thomas-Alumnat. Die täglichen Proben bereiten die »Motetten« (in Leipzig auch musikalische Gottesdienstformen) freitags und samstags sowie die Gottesdienste sonntags in der Thomaskirche mit wöchentlich mehr als 2.000 Zuhörern vor.

Im 20. Jahrhundert begann eine rege Konzertreisetätigkeit des Thomanerchors Leipzig, die dem Chor zu internationaler Reputation verhalf. Heute ist der Thomanerchor eine feste Größe des deutschen und europäischen Musiklebens, als kultureller Botschafter ist er darüber hinaus weltweit gefragt. Regelmäßige Konzertreisen führten den Chor nach Nord- und Südamerika, Mittel- und Fernost wie auch nach Australien.

Seit September 2021 ist Andreas Reize der 18. Thomaskantor nach Johann Sebastian Bach.

Gewandhausorchester

Das Gewandhausorchester ist das älteste bürgerliche Sinfonieorchester der Welt. Seine Keimzelle war die 1743 von 16 Adligen und Bürgern gegründete Konzertgesellschaft »Das Große Concert«. Mit dem Umzug in das Messehaus der Tuchwarenhändler im Jahre 1781 erhielt das Ensemble den Namen »Gewandhausorchester«. Einige der bedeutendsten Gewandhauskapellmeister waren Johann Adam Hiller, Felix Mendelssohn Bartholdy, Arthur Nikisch, Kurt Masur, Herbert Blomstedt und Riccardo Chailly. 2018 übernahm Andris Nelsons das Amt des 21. Gewandhauskapellmeisters. Das Gewandhausorchester ist Träger des Europäischen Kulturerbe-Siegels.

Hörer weltweit schätzen den besonderen Klang des Gewandhausorchesters. Diese singuläre Klangfarbe und die breite Repertoire-Vielfalt kultiviert das Orchester bei weit über 200 Auftritten jährlich in den drei Spielstätten seines Wirkungsbereichs: Es ist das Konzertorchester des Gewandhauses, das Orchester der Oper Leipzig und das Ensemble, das wöchentlich in der Thomaskirche die Bach-Kantaten gemeinsam mit dem Thomanerchor gestaltet. Kein anderes sinfonisches Spitzenorchester spielt so viel und so regelmäßig Werke von Johann Sebastian Bach. Darüber hinaus gastiert das Orchester seit 1916 in aller Welt und produziert regelmäßig für CD, DVD, Radio und Fernsehen.

Die CD-Einspielungen, die das Orchester veröffentlicht hat, wurden mit internationalen Schallplattenpreisen und einer Goldenen Schallplatte ausgezeichnet.

Andreas Reize

studierte in Bern und Zürich Kirchenmusik, Klavier-Pädagogik und Orgel bis zum Konzertexamen sowie an der Schola Cantorum Basiliensis in Ergänzung Orgel und Cembalo. Anfang der 2000er Jahre schloss er ein Studium in Orchesterdirigieren in Luzern und ein Postgraduate-Studium Chorleitung in Graz und Wien an. 2007 übernahm Andreas Reize in seiner Heimatstadt Solothurn die Singknaben der St. Ursenkathedrale und leitete 14 Jahre lang jenen Chor, in dem er selbst seine musikalische Grundausbildung erfahren hatte.

Bereits 2001 hat Andreas Reize das Originalklangensemble cantus firmus vokalensemble und consort und 2006 den cantus firmus kammerchor gegründet. Seit 2006 ist er Musikdirektor der Oper Schloss Waldegg. Von 2011 bis 2021 leitete er den Zürcher Bach Chor und den Gabrielichor Bern.

Seit dem 11. September 2021 ist Andreas Reize der 18. Thomaskantor nach Johann Sebastian Bach. Seitdem leitet er die regelmäßigen Motetten des Thomanerchors der Thomaskirche und zeichnet für die Konzerte und Oratorienaufführungen des Chors verantwortlich. Dabei arbeitet er auch wöchentlich mit dem Leipziger Gewandhausorchester. Seit 2022 ist er zudem als Dozent für Chorleitung an der Hochschule für Musik und Theater Leipzig tätig.

Im März 2023 spielte Andreas Reize mit dem Thomanerchor und der Akademie für Alte Musik Berlin die erste Fassung von Bachs Johannespassion von 1724 nach dem aktuellen Stand der Musikwissenschaft ein.

 

Begleitend zu den Monatskonzerten finden am jeweiligen Konzerttag um 18:00 Uhr eine Konzerteinführung sowie ein wissenschaftlicher Vortrag im Sommersaal des Bach-Museums Leipzig statt. Weiterführende Informationen zum begleitenden Vortrag im Rahmen dieses Monatskonzertes finden Sie hier.

DATUM UND UHRZEIT
29.09.23
20:00 –
ORT
Thomaskirche
TICKETS